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Die Geschichte von Gialtra
Das Dorf Gialtra befindet sich am Osthang des Berges Lichas, auf der gleichnamigen Halbinsel Lichada im Norden von Euböa. Der Name des Dorfes entstand aus der verkürzten Zusammensetzung der folgenden zwei griechischen Wörter: Ygeia Loutra (Gesundheit Bäder) bzw. Gia Loutra (zu den Bädern), wobei es sich bei beiden Versionen im Wesentlichen um denselben Sinn handelt.
Den wissenschaftlichen geologischen Funden und Berichten zufolge bildete die Region von Nordeuböa, Magnesien und Thessalien bis zum Bergmassiv der zwölf Götter den ersten Festlandteil, der aus den Wassermassen auftauchte, von denen anfangs der gesamte Planet überflutet war. Folglich ist es möglich, dass diese Regionen in der Frühzeit vom Menschen besiedelt waren.
Mythologischen Erzählungen zufolge, die heute von einem Teil der Wissenschaftler als Geschichte erachtet werden, wurde die Region abwechselnd von Helloponen und Abanten besiedelt, zwei kriegerischen Stämmen der Pelasger/Frühhellenen, die aus der Region am Fuße des Olympus zugewandert waren.
Der Name des Berges Lichas, der Halbinsel Lichada und des heutigen Dorfes Lichada ist auf die Beziehung zurückzuführen, die zwischen dem König Lichas und dem Helden und Halbgott Herkules (der nach jedem Wettkampf in den Heilbädern von Ädipsos oder in den näher zum Königreich des Lichas gelegenen Heilbädern von Gialtra badete, um seine Kräfte wiederzuerlangen) bestand. König Lichas übergab Herakles den vergifteten Chiton seiner Frau, der zu dessen Tod führte.
Erstmals wird die weitere Umgebung von Gialtra in den homerischen Epen erwähnt, als der Expeditionskorps der Achaier auf dem Weg nach Troja in dem prachtvollen und eindrucksvollen Zeustempel in der Stadt Dion für den erfolgreichen Ausgang Ihrer Unternehmung ein Opfer darlegte. Viele Autoren und Archäologen gehen davon aus, dass die Stadt Dion am westlichsten Zipfel der Halbinsel und in der näheren Umgebung des heutigen Dorfes Lichada gelegen haben muss.


Allerdings wird die Stadt von anderen, darunter von Autoren und den Entzifferern der Linearschrift B Ventris und Chadwick an den heutigen Ort „Kastellis“, in der Nähe der Bäder von Gialtra bzw. Bania platziert, der zum Ausgrabungsziel des Professors und Archäologen Manolis Andronikos wurde, bevor dieser sich mit den weltbekannten Ausgrabungen in Vergina beschäftigte. In dem vorerwähnten Buch von Ventris und Chadwick und auf einer angehängten Griechenlandkarte, auf der die Handelshäfen des minoischen Reichs verzeichnet waren, von denen sich viele zu den als „Minoes“ bezeichneten Städten entwickelten, wird auch der oben erwähnte Ort aufgezeigt, für den es Hinweise für ein archäologisches Interesse gibt, zumal er auch das Interesse von Manolis Andronikos auf sich zog.
In der klassischen Antike verlagert sich das Interesse auf die Stadt Dyades Athinae bzw. Diades Athinae, die von zahlreichen Forschern auf den heutigen Ort Agios Nikolaos platziert wird, der sich innerhalb der Siedlungszone des heutigen Dorfes befindet, wo zufällig zahlreiche archäologische Schätze entdeckt wurden (Grabstelen, Münzen, Schmuck und Teile von Skulpturen aus der klassischen Epoche bis zur Zeit des Römischen Reiches), die heute im Museum von Chalkida aufbewahrt werden. Man ist der Auffassung, dass es sich bei dieser Stadt entweder um eine Kolonie bzw. eine Kleruchie der Athener oder um eine von vertriebenen politischen Gegnern gegründete Stadt gehandelt haben muss, die jedoch bedeutende Beziehungen zur Mutterstadt Athen aufrechterhielt. weiterlesen
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